Eine Dachbegrünung ist in vielerlei Hinsicht sinnvoll: Die Bepflanzung bringt Leben in triste Dachlandschaften, steigert den Wohnkomfort und hilft dabei, die Folgen des Klimawandels abzumildern. Vor allem im dicht bebauten städtischen Umfeld können Gründächer ihre Vorzüge voll ausspielen. Aber auch auf dem Land lohnt sich die Investition in mehr Grün.
Die Vorteile von Gründächern im Überblick:
- natürlicher Hitze- und Kälteschutz: Die Dachbepflanzung sorgt dafür, dass sich das Dach im Sommer nicht so schnell erhitzt. Im Winter hält sie dagegen die Kälte ab. So lassen sich bis zu 10 Prozent der Energiekosten einsparen.
- Erhalt der Artenvielfalt: Auf der Grünfläche finden Vögel und Insekten Nahrung und einen geschützten Lebensraum. Mit gezielten Maßnahmen wie der Anlage von Sandflächen und Totholzhaufen können Gründächer sogar zum Überleben bedrohter Arten beitragen.
- Rückhaltung von Regenwasser: Gründächer sind in der Lage, Regenwasser zu speichern. Ein Teil wird über Verdunstung wieder dem natürlichen Wasserkreislauf zugeführt. Der Rest fließt zeitlich verzögert in das Entwässerungssystem. Gerade bei Starkregenereignissen entlasten Gründächer die Kanalisation und senken das Überschwemmungsrisiko. Eigentümer profitieren zudem von geringeren Abwassergebühren.
- kühlendes Kleinklima: Bei der Verdunstung von Wasser entsteht Verdunstungskälte, die für eine wohltuende Abkühlung im und um das Haus sorgt. Urbanen Hitzeinseln lässt sich so wirkungsvoll vorbeugen.
- Verbesserung der Luftqualität: Die Pflanzen auf dem Dach binden CO2 und filtern Schadstoffe sowie Feinstaub aus der Luft.
- Lärmschutz: Gründächer mindern einerseits die Schallreflexion der Dachfläche und verbessern andererseits die Schalldämmung des Daches – und zwar um bis zu 8 dB. Auf diese Weise schaffen sie innen wie außen mehr Ruhe.
- lange Haltbarkeit: Die Vegetation schützt die darunterliegende Dachabdichtung vor Witterungseinflüssen und puffert zuverlässig Temperaturschwankungen ab. Durch diese Eigenschaften kann sich die Lebensdauer des Daches verdoppeln, was wiederum Sanierungskosten spart.
Intensive oder extensive Dachbegrünung?
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen einer extensiven und intensiven Dachbegrünung. Bei der extensiven Dachbegrünung werden vor allem niedrige Pflanzen mit einer Wuchshöhe bis 20 cm verwendet, die an trockene Standorte angepasst sind. Diese Art der Bepflanzung lässt sich einfach umsetzen und punktet mit einem sehr geringen Pflegeaufwand. Dank des geringen Gewichts von nur 80 bis 180 Kilogramm pro Quadratmeter eignet es sich sowohl für Flachdächer als auch für Schrägdächer mit einem Neigungswinkel von bis zu 40 Grad. Auf kleinen Flächen wie beispielsweise dem Garagen- oder Carportdach lassen sich extensive Dachbegrünungen auch gut in Eigenregie umsetzen.
Eine intensive Dachbegrünung besitzt einen deutlich höheren Aufbau und mit 300 bis 1.200 Kilogramm pro Quadratmeter auch ein höheres Gewicht. Im Prinzip handelt es sich um einen begehbaren Dachgarten, der mit Rasenflächen, Sträuchern und Bäumen angelegt werden kann. Intensive Dachbegrünungen lassen sich nur auf entsprechend tragfähigen Flachdächern anbringen. Sie benötigen zudem eine Genehmigung. Der Pflegeaufwand ist vergleichbar mit der Gartenpflege.
Gründächer werden gefördert
Die Kosten für ein Gründach fallen je nach Aufwand unterschiedlich hoch aus. Eine extensive Dachbegrünung schlägt mit 30 bis 60 Euro pro Quadratmeter zu Buche. Bei einer intensiven Dachbegrünung muss man mit 60 Euro aufwärts pro Quadratmeter rechnen.
Wer sein Dach begrünen möchte, der muss die Kosten nicht alleine tragen. Viele Kommunen bezuschussen Gründächer mit Beträgen zwischen 10 und 50 Euro pro Quadratmeter oder übernehmen einen prozentualen Anteil der Gesamtkosten. Alternativ lässt sich die Dachbegrünung auch über die KfW fördern.
Gut kombiniert: Gründach und Photovoltaikanlage
Die Kombination einer Photovoltaikanlage mit einer Dachbegrünung ist auf vielen Flachdächern problemlos möglich, so zum Beispiel auch auf dem Bungalow 100 im Standard oder in der Ausstattungsvariante Novo mit englischem Giebel. Wird eine Photovoltaikanlage auf einem Gründach installiert, ergeben sich sogar verschiedene Synergieeffekte. So kühlen die Pflanzen die Solarmodule und binden den Staub, was wiederum zu höheren Erträgen führt. Zudem lässt sich die Begrünung zur Sicherung der Module nutzen. Eine Verschraubung in der Dachkonstruktion ist bei einem Gründach nicht notwendig.
Wichtig ist, dass die Pflanzen später die Module nicht verschatten. Am besten wählt man niedrige, schattenverträgliche Pflanzen, die einen Teppich bilden und auf diese Weise vor Fremdbewuchs schützen. Der Abstand zwischen Substratoberfläche und Modulunterkante sollte mindestens 20, besser 30 cm betragen.
Auch auf einem Steildach lassen sich PV-Anlage und Dachbegrünung miteinander vereinen. In der Regel werden beide Aufbauten räumlich voneinander getrennt installiert: eine Dachhälfte wird begrünt, die andere mit Solarmodulen bestückt.
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